grundkonzept September 2009

Grundkonzept des Vereins Menkenke e.V. zur Trägerschaft eines Kinderladens

Vorwort(e)
Das vorliegende Konzept wurde von Alex Eßl und Rosalia Falcone Mutter und Erzieherin aus Berlin verfasst, die sich zusammengefunden haben um zunächst einen kleinen familiären Kinderladen ins Leben zu rufen, der den Kindern und Erwachsenen über das übliche Betreuungsangebot hinaus einen persönlichen und überschaubaren Ort bieten möchten.

Inhaltsangabe
1. Der Träger
2. Die Lage
3. Das soziale Umfeld
4. Die Räumlichkeiten
5. Die Struktur der Kindergruppe und die Organisation
6. Die Eingewöhnung
7. Die Öffnungszeiten und der Tagesablauf

1. Der Träger
Unser Kinderladen ist eine Eltern-Erzieher_innen-Initiativ-Kindertagesstätte. Ein eingetragener gemeinnütziger Verein ist die gewählte Rechtsform des Trägers der Kinderbetreuungseinrichtung. Die Eltern und zum Teil auch die Erzieher_innen bringen sich also in vielerlei Hinsicht aktiv in das Kinderladen-Leben ein und sollen dabei auch bestimmte Aufgaben übernehmen. Anfallende Elterndienste richten sich selbstverständlich nach dem Bedarf und den persönlichen Möglichkeiten der Eltern. Die Mitarbeit der Eltern und der Erzieher_innen bei der pädagogischen und organisatorischen Umsetzung in der Arbeit des Kinderladens ist erwünscht und wird gefördert. Insgesamt soll der Träger im Sinne des Kindes und zum Wohle des Kindes handeln.

2. Die Lage
Die angestrebte Lage ist Berlin, speziell die Bezirke Prenzlauer Berg, Mitte und Friedrichshain sind in unserem Fokus, da dort der momentan höchste Bedarf an Kindergartenplätzen vorliegt. Optimal wäre eine Ladenwohnung mit Garten im Hinterhof.

3. Das soziale Umfeld
Unser Ziel ist es, zusätzlich zum regulären Betreuungsangebot auch private Kontakte zwischen Eltern und Kinder untereinander zu fördern. Damit möchten wir der Vereinzelung von Alleinerziehenden, Kleinfamilien und Einzelkindern entgegenwirken und somit Kindern und Eltern einen größeren sozialen Zusammenhang bieten. Für die familiäre Vernetzung werden wir im Kinderladen einen frei zugänglichen Internetzugang sowie eine Informations- und Austauschplattform anbieten (http://www.menkenke.org). Ausserdem soll darauf geachtet werden dass im Kinderladen die soziale Struktur des umliegenden Kiezes repräsentiert wird und finanziell eher schlecht gestellte Familien vom Verein bzw. seinen Förderern unterstützt werden.

4. Die Räumlichkeiten
Die Räume sollen hell und ca. 130 qm groß sein, je nach bezirklichen Angeboten, davon mind. 2 Spielräume, ein Mehrzweckraum, ein Bad, eine Teeküche/Kochküche. Die Unterteilung der Räume in verschiedene Kreativbereiche wie Tobe-, Kuschel-, Werkstatt-,Verkleidungs-, Spiegel-, Bastel-, Ruheecke etc., sollen den Forschergeist und die Entdeckungsfreude der Kinder anregen. Zu überlegen ist die Räume von Eltern und Kindern auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Betreuung oder für gemeinsame Projekte nutzen zu lassen.

5. Die Struktur der Kindergruppe und die Organisation
Eltern können Kinder im Alter von 1-5 Jahren in den Kinderladen bringen. Betreut werden die Kinder von den Erziehern_innen in einer (großen) oder zwei (kleine) Gruppen, je nach Aktivität. Für Putzdienste wird eine Reinigungskraft eingestellt und für die Zubereitung/Vorbereitung des Essens wird eine Küchenkraft/Küchenhilfe beschäftigt. Das Essen soll mittags entweder von einem Bio-Caterer geliefert werden oder sogar vor Ort gekocht werden. Vesper und Abendbrot können von Erzieher_innen und Kindern in der Küche zubereitet werden. Die Ernährung soll nicht nur ausgewogen und vollwertig sein sondern aus überwiegendem Bio- Anbau stammen. Die Gemeinnützigkeit ermöglicht uns Praktikant_innen zu beschäftigen.

6. Die Eingewöhnung
Die Eingewöhnung wird je nach Absprache zwischen Eltern/Personensorgeberechtigte und Erzieher_innen erfolgen. Ziel ist es, den Kindern, Eltern und Erzieher_innen die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu machen. Dabei können die Kinder je nach ihren Bedürfnissen so lange oder so kurz bleiben, wie sie wollen. Jedoch spätestens nach einem Monat sollte die Eingewöhnungsphase beendet sein. Wir orientieren uns am Berliner Bildungsprogramm.

7. Die Öffnungszeiten und der Tagesablauf
In unserem Kinderladen soll langfristig eine Betreuungszeit von 8:00 bis 19:00 Uhr angeboten werden, je nach Möglichkeiten und Nachfrage. Kernbetreuungszeit ist von 10:00 bis 15:00 Uhr. Dies ist einerseits auf die veränderten Arbeitswelten unserer Zeit zurückzuführen, andererseits auf die veränderten Lebenswelten der Familien.

In der heutigen Zeit beschränken sich die meisten Arbeitsplätze nicht mehr nur auf eine Arbeitszeit von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Von jeder und jedem Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer wird maximale Flexibilität, besonders was die Arbeitszeiten betrifft, abverlangt. Das lässt sich oftmals mit den Betreuungszeiten einer Kinderbetreuungseinrichtung schwer koordinieren. Sehr häufig müssen Frauen unter diesen schlechten Bedingungen v.a. beruflich zurückstehen bzw. ihren Beruf aufgeben. Die wenigen bisherigen Angebote von abendlicher oder Wochenendbetreuung richten sich im Normalfall eher an finanziell besser gestellte Familien und an Familien die noch dem -längst überholten- Hausfrauen-Familienernährer-Modell folgen.
In den letzten Jahren verändert sich das Familienbild und die -strukturen. Wir sprechen hier im besonderen von der Kernfamilie: Vater, Mutter und Kind/er.
In den seltensten Fällen leben Großeltern oder andere Verwandtschaft in der Nähe, die kurzfristig bei der Betreuung einspringen können und eine feste Bindung zum Kind oder zu den Kinder hat/haben. In diesem Zusammenhang ist es für viele Frauen eine Realität, die besonderen Anforderungen, wie Beruf, Haushalt und Kinderbetreuung “unter einen Hut” zu bringen und zu meistern.
Hinzu kommt, dass durch die fehlende Verwandtschaft Lücken bei den Spielkameraden entstehen, die mit neuen Bekanntschaften oder Freundschaften gefüllt werden müssen, dafür bieten Kinderläden einen konstanten Raum. Kinder können dort kontinuierlich Freundschaften aufbauen und pflegen.
Für uns ist es daher wichtig den Eltern eine längere Betreuungszeit anbieten zu können. Allerdings nur unter der Voraussetzung dass das Kind sich wohl fühlt und nicht unter einer nicht angepassten Betreuungszeit leidet. Eine feste Bindung und das Vertrauen zur der_m Erzieher_in ist dabei Voraussetzung und wird als selbstverständlich gesehen.

Daher ist es uns immens wichtig in Zusammenarbeit mit den Eltern, den Erzieher_innen und v.a. dem Kind eine vernünftige und lebbare Regelung bezüglich der Öffnungszeiten für alle zu finden.

Zur Orientierung der Kinder soll es einen festen Tagesablauf geben. Dabei wird ein besonderer Augenmerk auf die Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms gelegt, v.a. die Sprachförderung der Kinder ist ein wichtiges Anliegen.
- ab 8:00 Uhr ist Bringezeit
- ca. 8:15 Uhr bis 8:45 Uhr gibt es die Möglichkeit für ein Frühstück
- zwischen 10 – 11:30 Uhr werden Angebote bereitgestellt, die von den Kindern individuell und nach den jeweiligen Möglichkeiten genutzt werden können, v.a. aber die Möglichkeit sich draussen zu bewegen
- 11.30 –12.30 Uhr Mittagessen
- 13.00-14.00 Uhr individuelle Ruhepause bzw. Schlafenszeit
- 14.00-14.30 Uhr Aufwachen, Anziehen, Spielen
- 15.00 Uhr Vesper
ab 15.30-18.00 Uhr Spielen, Aktivitäten, Projekte, Bewegungsangebote, musikalische Früherziehung, Einkäufe, Ausflüge
- 18.00 - 18.30 Uhr Abendbrot vorbereiten und Abendbrot
ab dann individuelle Gestaltung des Abends
Zusätzlich streben wir einen Wochenplan an mit immer wiederkehrenden Aktivitäten, z.B.
Einkaufen, Bewegungsangebot für draussen, Musikalische Früherziehung etc.
Weiter erachten wir eine Jahresplanung mit immer sich wiederholenden Ereignissen wie Geburtstage, Jahreszeiten, Weihnachten etc. für sinnvoll. Wir streben an so oft wie möglich mit den Kindern außerhalb Aktivitäten zu unternehmen.
Auch die Ernährung soll nicht nur ausgewogen und vollwertig sein sondern auch aus überwiegendem Bio-Anbau stammen. Das Frühstück wird vom Kinderladen gestellt und soll von den Eltern mit Obst ergänzt werden. Mittagessen soll vor Ort gekocht werden und beinhaltet ein Hauptgericht, meist mit Salat oder Rohkost, ab und zu ergänzt durch eine Nachspeise. Die Ernährung im Kinderladen ist überwiegend vegetarisch (allerdings mit Fisch), vollwertig und möglichst zuckerarm.

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